Nein, es war nicht wie in der griechischen Sage laut derer Ikarus übermütig der Sonne zu nahe kam und sich das Wachs in seinen Flügel löste, als am 19. Januar die DHL-Paketdrohne in Reit im Winkl zur Winklmoosalm fliegen sollte.
Der fliegende Postbote hob gar nicht erst ab. Offiziell war es das Wetter. Hinter vorgehaltener Hand war zu hören, das Wetter war zu kalt um aus dem Akku die benötigte Flugleistung bis zum Ziel zu bekommen. Als doch etwas Ikarus?
Risikobereit scheitern wollte man vor den Augen der Öffentlichkeit nicht. Zu viel hängt an dem Projekt. Finanziell zwar nicht, aber zumindest ist firmenintern der eine oder andere Drohnen-Treiber von einem Erfolg der Mission abhängig.
Jenseits des Atlantik wird fleißig an der Amazon Paket-Drohne gebastelt. Allerdings werden die Dinge im sonnigen Kalifornien meistens in einem etwas günstigerem Licht betrachtet, als im kalten deutschen alpinen Winter. Wobei unwirtliche Winter auch in den USA nicht ungewöhnlich sind.
Gibt es einen Wettlauf um die beste Paketdrohne zwischen Amazon und DHL?
Beide Unternehmen liefern weltweit an ihre Kunden. Allerdings bedient sich Amazon bisher der nationalen Paketdienste z.B. auch DHL. Das bedeutet die Investitionen in eine Direktlieferung bei Amazon generiert wahrscheinlich einen Re-Invest durch zusätzliche Einnahmen für die Prime Air-Lieferung. Kosten die der Kunde entweder im Abo oder pro Bestellung zahlt.
Bei DHL ist denkbar, dass diese eine Express-Auslieferung via Paket-Drohne als B2B-Angebot platziert, um Firmenkunden zu binden. Omas Weihnachtspakete werden da eher nicht transportiert werden.
Sieht man sich allerdings die derzeitigen maximalen Lastaufnahme der Paket-Drohnen an, so ist bei ca. 2,5 kg die Grenze erreicht. Hier besteht neben der Reichweiten-Problematik die Zulade-Problematik.
Achja, und das Wetter bleibt ja auch noch als Risikofaktor.
Während Ikarus bei schönem Wetter abstürzte, scheint dieses Schicksal für Paketdrohnen auch möglich. Denn bei schlechtem Wetter bleiben die schlicht am Boden…..